Foto: Valentin Knall

Ich bin wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Philosophie der Universität Koblenz-Landau (Campus Landau) und Redakteurin der Zeitschrift für Kulturphilosophie.

Was mich in die Philosophie hineinzog, war das Zusammenspiel zwischen Sprache und Denken. Noch immer übt es eine gewisse Faszination auf mich aus, dass Philosophie von der Art und Weise lebt, wie wir Gedachtes in Wörtern und Sätzen niederschreiben, mitteilen und befragbar machen.

Die erste Station meines Studiums war Freiburg, wo ich es später auch abschloss. Von dort aus brach ich zu mehreren Auslandsaufenthalten auf und war so zu Gast in Paris (Sorbonne Paris IV), Basel und an der DePaul University in Chicago.

Die ersten Studienjahre führten mich zunächst an ganz unterschiedliche philosophische Disziplinen heran, doch im bunten Strauß an Themengebieten machte sich zunehmend meine Begeisterung für Phänomenologie bemerkbar. Diese bietet Antworten auf Fragen etwa danach, wie Bewusstseinsprozesse geartet sind und was ihnen wesentlich ist. Doch auch die Frage, wie wir uns überhaupt auf die Welt beziehen können, in der wir leben, kommt hier auf. Dazu passte gut mein Interesse an Ästhetik und Hermeneutik. Deren Potenzial sehe ich in der Beschreibung von Einsichten und Erlebnissen, die sich in Kunst und kulturellem Handeln ausdrücken. Kurz: Es geht mir um die Bedeutsamkeit in und von kulturellen Handlungen und um die Frage, was uns das über das Menschliche sagen kann.

So kam ich zum Thema meiner Dissertation, die ich an der Universität Landau schreibe. Darin beschäftige ich mich im weitesten Sinne mit der Frage, wie wir uns ‚zur Wirklichkeit‘ oder ‚zur Welt‘ verhalten. Was bedeutet es überhaupt, von ‚Wirklichkeit‘ oder ‚Welt‘ zu sprechen? Erscheint uns ‚die Welt‘ nicht zuweilen ganz und gar unverfügbar, etwa, wenn kontingente Ereignisse nur so auf uns einzuprasseln scheinen? Und haben wir in anderen Momenten nicht den Eindruck, vollkommen eins mit der Welt zu sein? Erleben wir in derselben Welt nicht sowohl Entfremdung oder Überforderung als auch eine gewisse Stimmigkeit und Bedeutsamkeit? Was ist das genuin Menschliche hierin? Und welche Rolle spielen kulturelle Handlungen dabei?

Die Leitfrage meines Forschungsvorhabens richtet sich an Bewusstseinsprozessen aus. Dabei unternehme ich einen (innerphilosophisch) disziplinären Grenzgang, weil ich mich sowohl auf die transzendentale Phänomenologie Edmund Husserls als auch auf die Anthropologie Hans Blumenbergs beziehe. Es geht mir um die Frage, welche Vernunft- und Bewusstseinsleistungen für das menschliche Verhältnis zur Welt maßgeblich sind. Sehr grob formuliert versuche ich, die Bewusstseinsprozesse zu beschreiben, die am Werk sind, wenn und damit wir uns in der Welt zurechtfinden.

Auf das Zusammenspiel zwischen Sprache und Denken möchte ich noch einmal zurückkommen. Schon seit dem frühen Studium verbinde ich das eigene Philosophieren mit Lektorats- und Redaktionstätigkeiten. Die Herausforderung, Gedanken möglichst präzise in Sätzen einzufangen und Texte auf Struktur und Zugänglichkeit für verschiedene Leser·innen zu prüfen, mag ich dabei besonders. Manchmal kann der kleinste, behutsame Eingriff einen Satz plötzlich ganz anders, und vielleicht viel klarer dastehen lassen.

Neben dem Studium habe ich diverse Erfahrungen im Verlagswesen gesammelt, etwa beim Wissenschaftsverlag Mohr Siebeck oder im Sachbuchlektorat bei C.H.Beck. Seit 2019 bin ich Redakteurin der Zeitschrift für Kulturphilosophie, die bei Meiner erscheint. Die Tätigkeit für die Redaktion erlaubt es mir, meine Aufgaben der Programmgestaltung, Kommunikation, Organisation, aber eben auch die redaktionelle und philosophische Arbeit miteinander zu verbinden.

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