Ich forsche empirisch ausgerichtet in der Philosophie des Geistes und arbeite an der Ruhr-Universität Bochum. Meine Forschungsinteressen sind interdisziplinär, da ich Philosophie, Psychologie und Kognitionswissenschaft studiert habe. Derzeit entwickle ich ein Projekt über individuelle Entscheidungsprozesse innerhalb des größeren Bezugsrahmens der verkörperten Kognition und predictive processing.
Das Projekt beinhaltet die Entwicklung einer vereinheitlichenden Theorie der individuellen Entscheidungsfindung und die Analyse der praktischen Auswirkungen einer solchen Theorie. Grob betrachtet ist Entscheidungsfindung ein dreistufiger Prozess, der die Entstehung von Präferenzen, die Auswahl und Ausführung einer Handlung und schließlich das Erleben und Bewerten des Ergebnisses umfasst. In den meisten Theorien werden diese Stufen als zeitlich und funktional getrennte Prozesse behandelt. Ich lehne diese Linearität zeitlicher und funktional getrennter Prozesse ab und entwickle als Alternative eine Theorie, in der alle Komponenten eines Entscheidungsfindungsprozesses integriert sind.
Meine Doktorarbeit verfasste ich im Bereich der Philosophie des Geistes mit einem Schwerpunkt auf verkörperter Kognition und Enaktivismus. Meine Dissertation drehte sich um die Frage, wie der Mensch in der predictive processing Theorie der Kognition dargestellt wird. Ich entwickelte eine Theorie, die die verkörperte Person als Ganze in ihrer intentionalen Gerichtetheit auf die Welt ernst nimmt. Einige der Fragen, die ich untersucht habe, waren folgende: Inwieweit ist eine situierte Theorie der Wahrnehmung mit dem predictive processing Ansatz vereinbar? Ist es möglich, eine mechanistische Darstellung des Prozesses der Vorhersagefehlerminimierung anzubieten? Welche Eigenschaften weisen Menschen in intentionalen Zuständen auf?
Neben der Forschung ist die Lehre eine meiner Leidenschaften. Meine Lehrerfahrung ist vielfältig und umfasst das Unterrichten von kleinen Seminaren im MA-Studiengang bis hin zu großen Vorlesungen mit 100 und mehr BA-Studierenden. Ich habe Kurse zu verschiedenen Themen unterrichtet, von politischer Philosophie bis hin zur Phänomenologie und Kognitionswissenschaft. Seit dem Abschluss meiner Promotion unterrichte ich im MA-Studiengang Kognitionswissenschaft an der Ruhr Universität Bochum. Ich bin der festen Überzeugung, dass die Lehre, insbesondere die forschungsorientierte Lehre, eine der besten Möglichkeiten ist, das eigene Wissen zu erweitern. Aufgrund meiner Leidenschaft für das Lehren und Lernen deckt meine philosophische Karriere eine große Vielfalt an Themen ab, von der westlichen und afrikanischen Philosophie bis hin zur Moralphilosophie und politischen Philosophie. Direkt nach meinem MA-Abschluss arbeitete ich als Dozentin an der Universität von Zululand in der Fakultät für Philosophie und angewandte Ethik. Danach war ich als Abteilungsleiterin an der AFDA, einer Filmhochschule in Südafrika, tätig. 2017 habe ich Südafrika verlassen, um mich dem Graduiertenkolleg ‚Situierte Kognition‘ an der Ruhr-Universität Bochum anzuschließen, wo ich meine Doktorarbeit zum Dr. phil. (2017-2020) abgeschlossen habe.
Als starke Vertreterin der Gleichstellung in der Wissenschaft bin ich Botschafterin von zwei Initiativen, die die Gleichstellung von Minderheitsgruppen fördern. Ich bin die regionale Botschafterin für SWIP im Ruhrgebiet und Mitbegründerin des Bochumer Ortsverbandes von ‚Minorities and Philosophy‘, einer internationalen Organisation, die sich auf die Förderung von Minderheiten in der Philosophie konzentriert.
Weitere Informationen und Kontakt auf meiner Website.