(c) Alessandro Frigerio

Ich arbeite vor allem in den Bereichen der Philosophie des Geistes, der Phänomenologie, der Erkenntnistheorie und der Ästhetik. Mein Interesse gilt auch einigen spezifischen Fragestellungen der Ethik und Meta-Ethik. Konkret habe ich bislang über Emotionen,
Empathie, Imagination, Fiktion und Werte gearbeitet. Historisch kenne ich mich gut mit der Philosophie des 19. und 20. Jahrhunderts aus, besonders der Brentano-Schule und der Phänomenologie.

Seit September 2019 habe ich eine Heisenberg-Stelle an der Goethe Universität Frankfurt. Zuvor habe ich Lehrstuhlvertretungen an verschiedenen Universitäten wahrgenommen, war Nomis-Fellow am Zentrum Eikones der Universität Basel, akademische Rätin in Jena und
Marburg und Postdoktorandin an verschiedenen Universitäten im In- und Ausland.

Nach einem Studium der Philosophie (Universitat de Barcelona) und der Politikwissenschaften und Soziologie (UNED Madrid) promovierte ich an der FU Berlin mit der Arbeit Die Emotionen. Gefühle in der realistischen Phänomenologie (Akademie 2008). Mein Anliegen in dieser Arbeit war es, die Thesen über Gefühle in der bis vor kurzem wenig beachteten Bewegung der frühen Phänomenologie für die heutige analytische Debatte über die Emotionen fruchtbar zu machen. Nach meiner Dissertation hatte ich die Gelegenheit, mein Interesse an den Gefühlen fortzusetzen, und ich widmete mich besonders der Frage nach dem Zusammenhang zwischen Emotion, Fiktion und Normativität. Während meiner Postdoczeit war ich an der UCM
Madrid, im Swiss Center for Affective Sciences in Genf und im Cluster Languages of Emotion in Berlin tätig.

Die Postdocphase an diesen verschiedenen Instituten war für meinen akademischen Werdegang sehr wichtig, nicht nur weil ich mit neuen Herangehensweisen vertraut wurde und wichtige Impulse für meine eigene Forschung über die Gefühle bekam, sondern auch weil ich mir in dieser Zeit bewusst wurde, dass ich mich gerne im Bereich der Philosophie der Fiktionen habilitieren wollte. Im Jahr 2011, nach meiner Rückkehr nach Deutschland und im Rahmen meiner Stelle als akademische Rätin in Marburg und Jena, entschied ich mich, das Thema der Fiktionen aus einem erkenntnistheoretischen Blickwinkel zu betrachten. Vor diesem
Hintergrund ist meine Habilitation Die Vielfalt der Erkenntnis. Eine Analyse des kognitiven Werts der Literatur (mentis 2018) entstanden, in der ich propositionale und nicht-propositionale Erkenntnisformen anhand einer Analyse von Fiktionen untersuche.

Zudem habe ich einige Sammelbände an der Schnittstelle zwischen Philosophie des Geistes, Erkenntnistheorie und Ästhetik mitherausgegeben. Zu erwähnen sind in diesem Zusammenhang Wahrheit, Wissen und Erkenntnis in der Literatur (De Gruyter 2014), Empathie im Film (Transcript 2017), On Beauty (Philosophia 2019), und Empathy, Fiction and
Imagination
(Special Issue, Topoi 2019).

Ein Thema, das bei meiner Forschung zunehmend ins Zentrum meines Interesses gerückt ist und an Bedeutung gewonnen hat, ist die Frage danach, was es heißt, zu imaginieren. Mein konkretes Anliegen für die nächsten Jahre ist es, eine umfangreiche Untersuchung des Phänomens der Imagination durchzuführen.